Bain Classic | Brief
Erfolgreiche Unternehmen nutzen digitale Ansätze, um ihre physischen Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln, und schaffen so eine gute Basis für ein anhaltend profitables Wachstum. Zwar stehen viele Unternehmen hier noch am Anfang, aber in den nächsten zehn Jahren zwingen neue „digicale“ Technologien und ein verändertes Kundenverhalten Unternehmen zum Handeln. Viele Branchen müssen sich auf weitreichende Veränderungen gefasst machen (siehe Abbildung 1).
Ein Trend befeuert diese Transformation unaufhaltsam: das „Internet der Dinge“ – und damit die Möglichkeit, alle Arten von Maschinen und Geräten miteinander zu vernetzen, von der Kraftwerksturbine bis hin zum Kühlschrank. Dank neuer digitaler Technologien lassen sich solche Produkte effizienter bedienen, kontrollieren und warten. Durch die Integration dieser Technologien können Hersteller ihr analoges Angebot verbessern und den Kundennutzen steigern. Angesichts der Vorteile für den Kunden und seine Bedürfnisse werden sich umgekehrt aber auch viele, bislang rein digitale, Geschäftsmodelle für die analoge Welt öffnen.
Eine besondere Herausforderung auf diesem Weg ist die Festlegung der Veränderungsgeschwindigkeit. Die Unternehmen wollen meist rasche Fortschritte erzielen, doch am Ende entscheidet der Kunde über den richtigen Zeitpunkt für den Einsatz neuer Technologien. Deswegen kann es sinnvoll sein, Innovationen erst einmal vorsichtig im Markt einzuführen.
Bain hat in einer Studie rund 300 Unternehmen analysiert und herausgefunden, dass sich diese zwar durchgängig der bevorstehenden Umwälzungen bewusst sind, fast 80 Prozent aber bei der Anpassung ihres Geschäftsmodells noch am Anfang stehen. Jede Branche wird zu einem gewissen Grad eine „digicale“ Revolution durchlaufen. Wenn Unternehmen das realisieren und ihr Geschäftsmodell weiterentwickeln, müssen sie den Wettbewerb der Zukunft nicht scheuen. Es gilt jetzt zu handeln und eine umfassende Transformation anzugehen (siehe Abbildung 2).