Brief

Börsengang: Den Fluch des Gewinners brechen
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Auf einen Blick
  • Zwei Drittel der Neuemissionen entwickeln sich in einem Fünfjahreszeitraum schwächer als ihre jeweilige Peergroup
  • Die Aktienrendite von Neuemittenten in den Jahren 2010 bis 2014 lag weltweit durchschnittlich bei nur 0,4 Prozent pro Jahr
  • Börsenneulinge sollten drei Faktoren berücksichtigen, um eine attraktive Aktienrendite nach dem Börsengang zu erreichen.
  • Vermehrte Online-Roadshows und virtuelle Kapitalmarktkonferenzen eröffnen im Zuge der Corona-Pandemie neue Chancen

Der Bain-Analyse zufolge entwickeln sich zwei von drei Neuemissionen schwächer als ihre jeweilige Peergroup – und das unabhängig von der Region, der Branche oder den bisherigen Eigentümern.

Allerdings gibt es signifikante Unterschiede zwischen verschiedenen Industriezweigen und Ländern. Insbesondere Healthcare- und Retail-Werte bleiben deutlich hinter ihren Benchmarks zurück. Rohstoff- und Energiewerte erleiden dagegen im Durchschnitt nur vergleichsweise geringe Verluste (Abbildung).

Figure 3
IPO underperformance spans every industry
IPO underperformance spans every industry

Anleger aus China und der Schweiz hingegen erzielen mit Börsengängen genauso hohe Renditen wie mit etablierten Werten.

Nach dem Corona-Crash nimmt das Emissionsgeschäft in Deutschland wieder Fahrt auf – so wie in vielen anderen Ländern auch. Doch mit dem neuen Schwung kehren die alten Zweifel zurück, ob sich damit Geld verdienen lässt. Drei Schlüsselfaktoren entscheiden über den Erfolg von Börsengängen.

Drei Faktoren für eine erfolgreiche IPO-Performance

Die aktuelle Bain-Studie zeigt auf, was Börsenneulinge mit einer attraktiven Aktienrendite nach einem IPO besser machen als andere. Generell sind drei Faktoren erfolgsentscheidend:

  1. Klare Vision. Die Mittel aus dem Börsengang sollten genutzt werden, um den Unternehmenswert langfristig zu steigern. Vorreiter nennen von Beginn an klare Ziele für Umsatz, Ergebnis und Cashflow. Darüber hinaus artikulieren sie deutlich, wie sie diese Ziele erreichen wollen.
  2. Orientierung an den Bedürfnissen der Aktionäre. Vorbörsliche Investoren haben andere Interessen als Aktionäre. Während es vor einem Börsengang primär um eine möglichst hohe Bewertung und den Erhalt der Liquidität geht, rücken nachfolgend Umsatz- und Ertragswachstum in den Fokus. Wer dies verinnerlicht und entsprechend handelt, schafft sich eine langfristig orientierte Investorenbasis.
  3. Überzeugende Equity Story. Es greift zu kurz, sich mit aller Macht auf einen optimalen Verkauf der Aktie beim Börsengang zu konzentrieren. Vielmehr sollte frühzeitig eine Langfriststrategie entwickelt und konsequent umgesetzt werden.
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