Brief

Nachhaltigkeit: Auf dem Weg zur Wirtschaftlichkeit
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Auf einen Blick
  • Trotz veränderter Prioritäten hat die nachhaltige Transformation weiterhin eine hohe Bedeutung  
  • Drei Viertel der befragten Unternehmen konzentrieren darauf, neue Märkte und Geschäftsfelder zu erschließen
  • Regulatorik verschlingt zunehmend Ressourcen
  • Mit sieben Stellhebeln lässt sich die Nachhaltigkeitsstrategie an die veränderten Rahmenbedingungen anpassen

Unternehmen müssen und wollen weiterhin nachhaltiger werden – doch nur bezahlbare Nachhaltigkeit ist auch wirtschaftlich nachhaltig. Angesichts der Polykrise ist die Aufbruchstimmung bei dieser Transformation einer eher nüchternen Betrachtungsweise gewichen. Die Unternehmen halten zwar Kurs, achten nun aber stärker auf die Wirtschaftlichkeit der Nachhaltigkeit. Das haben ausführliche Gespräche mit rund 20 Top-Führungskräften der deutschen und österreichischen Wirtschaft ergeben, die Bain und das FUTURE Institute for Sustainable Transformation im Rahmen ihrer gemeinsamen Studie „Nachhaltigkeit: Auf dem Weg zur Wirtschaftlichkeit“ geführt haben.

Transformation schreitet voran

Mehr als 90 Prozent der Befragten messen der nachhaltigen Transformation eine genauso hohe oder sogar noch höhere Bedeutung bei als vor drei Jahren. Bei mehr als 80 Prozent zählt sie nach wie vor zu den drei wichtigsten strategischen Prioritäten.

Auch bei der Zielerreichung geht es offenkundig voran. 60 Prozent der Top-Führungskräfte sind mit den erzielten Fortschritten zufrieden, 30 Prozent sogar sehr zufrieden. Kaum ein Unternehmen sieht sich im Rückstand, was die selbstgesteckten Nachhaltigkeitsziele betrifft.

Gut drei Viertel der Gesprächspartnerinnen und -partner betonen, dass der Fokus der nachhaltigen Transformation in ihren Unternehmen darauf läge, neue Geschäftsfelder und Märkte zu erschließen.

Wirtschaftlichkeit rückt in den Vordergrund

In der Regel ist Nachhaltigkeit mittlerweile ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. Folgerichtig müssen entsprechende Projekte den gleichen Kriterien standhalten wie andere Investitionen. Die stärkere Betonung der Wirtschaftlichkeit, die im Rahmen der Gespräche deutlich wurde, ist auch eine Folge der Polykrise.

Zudem beklagen die Unternehmen, dass Governance-Themen immer mehr Zeit und Aufwand erfordern. Besonders in der Kritik steht das auf EU-Ebene beschlossene CSRD-Reporting mit seinen – aus Sicht der Befragten – umfangreichen und teilweise unpassenden Vorgaben.

Unternehmen sehen sich intern gut aufgestellt

Ihre Organisation sehen Top-Führungskräfte hingegen gut für die Herausforderungen der nachhaltigen Transformation gerüstet. Der noch vor einigen Jahren befürchtete Mangel an notwendiger Expertise sowie geeigneten Talenten ist nicht zu beobachten, Nachhaltigkeitsteams und Governance werden mehrheitlich als effektiv und wirkungsvoll beschrieben.

Insbesondere weitere Innovationen, die Bereitstellung von genügend öffentlichem wie privatem Kapital sowie ein höherer CO2-Preis könnten den Wandel in Richtung Nachhaltigkeit beschleunigen. Zu den größten Hürden zählen nach Einschätzung der Top-Führungskräfte die engmaschige Regulierung, der bröckelnde Rückhalt in der Gesellschaft sowie die mangelnde Zahlungsbereitschaft auf Kundenseite.

Nachhaltigkeitsstrategien auf den Prüfstand stellen

Die aktuelle Entwicklung der Regulatorik und des Kundenverhaltens erfordert ebenso wie die anhaltende Polykrise, die Nachhaltigkeitsstrategien zu überprüfen und anzupassen.

Sieben Stellhebel sollten im Fokus stehen, um Ambition und Umsetzungsgeschwindigkeit zu adjustieren und Maßnahmen mit Blick auf Wirtschaftlichkeit und Finanzierbarkeit zu optimieren. Dazu zählt eine gezielte Innovationstätigkeit genauso wie der vermehrte Abschluss von Kooperationen sowie Marktchancen im Vertrieb besser zu nutzen.

Mit Blick auf sich bietende Marktchancen kann es dabei durchaus sinnvoll sein, bei der nachhaltigen Transformation noch einen Gang höher zu schalten. In anderen Branchen dagegen ist es angebracht, einzelne ESG-Themen differenzierter zu betrachten oder sich sogar auf weniger und dafür höchst wertstiftende Nachhaltigkeitsaspekte zu konzentrieren sowie die Transformationsgeschwindigkeit zu überprüfen.

Eine Studie in Zusammenarbeit mit

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